Wieder daheim

Von Newcastle aus ging es dann für den Peugeot in den Bauch der doch schon ganz schön großen Fähre (puh platzängstigend).

Noch ein paar Rundblicke von der Fähre aus

und zugucken, wie viele der anderen Teams ebenfalls mit ihren Fahrzeugen im Inneren der King Seaways (die übrigens früher mal Nils Holgerson geheißen hat) verschwanden.

Abends gab es dann die große Siegerehrung mit kleiner Fete in einer der Bord-Bars (Sieger ist eines der Teams aus den NL geworden mit einem Volvo 240GL Bj. 1988 , sehr nette „Jungs“, die sich wirklich ins Zeug gelegt hatten). Bekanntgegeben wurden auch nur die ersten drei Plätze, es gibt also kein weiteres Ranking dahinter. Aber gewonnen hat bei dieser Rallye wirklich jeder, es war ein richtig schöner Teamgeist überall zu spüren. Und wie die Veranstalter versicherten, lagen auch viele Teams sehr nah beieinander in der Wertung.

Nach einer sehr ruhigen Überfahrt (also ruhige See 😁) grüßten dann morgens die ersten Offshore-Windparks

bevor wir dann in Ijmuiden wieder aus der Fähre ausgespuckt wurden. Noch ein letzter Blick und Gruß an mitreisende Teams

da kommt dann schon ein bisschen Wehmut auf…

Aber dann ab auf die Strecke und Asphalt abspulen durch die Dutch Mountains dem Wahren Norden entgegen.

Am frühen Abend begrüßt uns dann unser Dorf

und der 505 darf jetzt nach 7013 km in 16 Tagen mit einem Durchschnittsverbrauch von bummelig 6,5l endlich richtig durchschnaufen und Pause machen, bevor es zum weiteren „Aufhübschen“ für das H-Kennzeichen wieder in die Restaurationswerkstatt geht.

Wegen der vielen km haben wir übrigens kein wirklich schlechtes Gewissen, da wir durch generöse Homeoffice-Regelungen des „Sesselpupsers“ des Teams in den letzten Jahren wirklich ganz dick km einsparen konnten und locker immer noch weit unter unseren sonst üblichen Jahreskilometerzahlen bleiben.

Allen Spendern, die unsere Spendenchallenge so toll unterstützt haben an dieser Stelle nochmal ein ganz ganz dickes Dankeschön!!!

Eure Spenden kommen Projekten für Viva con Agua zugute, die weltweit dafür sorgen, dass Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser erhalten. 😘

Der Peugeot 505 freut sich, dass ihr ihn so nett auf seiner Reise begleitet habt und hofft, dass ihr bei der Lektüre ebenso Spaß an unserer Reise hattet, wie wir.

Liebe Grüße von Team Five-O-Five: Marc, Martina, Leo und der Peugeot 505. Habt eine gute Zeit und vielleicht bis zur nächsten Reise! ♥️

Die last night of the prom’s

haben wir dann in Roslin (ja, das mit der Chapel) verbracht. Sehr ruhig dort. Für einen Besuch der Chapel war es schon zu spät, aber wir hatten sie schon bei unserer letzten Tour sehr ausgiebig besucht, so dass wir uns mit unserem Guesthouse und dem „The original Roslin-Inn“ begnügt haben.

Einerseits hätte uns schon interessiert, ob es William, the Chapel-cat noch gibt, anderseits war er damals schon betagt, so dass wir diese Frage dann lieber nicht gestellt haben, um keine traurige Antwort zu bekommen.

Hier nochmal Archivfotos von William und Chapel

Abends haben wir gemütlich im Inn gesessen und wieder einmal festgestellt, dass insbesondere die schottische Küche inzwischen sehr viel kreativer geworden ist. Hier gab es z.B. sehr lecker Pasta mit Käsesoße und Haggis (ja, wir mögen ihn gern, auch Haggis ist nicht mehr mit dem zu vergleichen, was man hier vor 30 Jahren serviert hat).

Unterwegs haben wir (neben den Klassikern Fish&Chips und Burgers) die „Nationalgerichte“ in immer wieder anderen Zusammenstellungen kennengelernt. Sei es als „Full-scottish-breakfast-Burger“ oder als Haggis-Pizza oder eben das schon erwähnte Pastagericht und noch einiges anderes. Das hat uns sehr gefallen.

Von Roslin aus ging es dann am nächsten Morgen bei strahlendem Sonnenschein Richtung Ziellinie, Newcastle und Fähre.

Der Rallye-Teil ist jetzt geschafft, auf die Auswertung müssen wir noch etwas warten, aber da wir einen relativ eigenen Kurs gefahren sind (vieles kannten wir von der letzten Rallye oder unseren eigenen Reisen nach Schottland), rechnen wir nicht mit einem der vorderen Plätze. Dafür gab es ein paar eifrige „Newbies“, die sich mit Feuereifer auf die Aufgaben gestürzt haben 😄.

Gewonnen haben wir viele viele tolle Eindrücke. Das darf jetzt erstmal „sacken“ und die nächste Zeit werden wir sicher intensiv nochmal alle Bilder und Ereignisse durchgehen.

Edinburgh

ist für sich schon mehr als nur eine Reise wert. Wir hatten nur wenig Zeit und konnten nur ein paar Impressionen einfangen.

Man tut gut daran, nicht mit dem Auto in die Stadt zu fahren. Es gibt für relativ kleines Geld Tagestickets z.B. für die Lothian-Buslinie, mit denen man gut durch die Stadt kommt.

Man sollte sich auf eine quirlige, enge und laute Stadt einstellen. Dagegen kommt uns Hamburg (außer vielleicht am Hafengeburtstag) vor wie ein verschlafenes Dorf (sorry, liebe Hamburger).

Die heutige Aufgabe führte uns auf den Calton Hill, von wo aus man grandiose Ausblicke über die ganze Stadt hat.

So viel zu sehen – so wenig Zeit.

Der vorletzte Reisetag

(wie jetzt? jetzt schon?) führt uns von Blairgowrie über Dundee nach Edinburgh. Dort galt es, über eine Forth-Bridge in die Stadt zu fahren und dafür war das sonst für die Tour geltende Autobahntabu aufgehoben.

Drei Brücken führen über den Forth – die alte Eisenbahnbrücke als wohl bekanntestes und markantestes Bauwerk; die 1964 in Dienst gestellte Forth Road Bridge, die jetzt nur noch für Busse, Taxen, Radler und Fußgänger freigeben ist und die neue Queenferry Crossing , die 2017 freigegeben wurde.

Jede Brücke für sich ist ein Superlativ in ihrer Zeit gewesen. Beeindruckend sind alle drei. Leider ist es nicht ganz so einfach, gerade von der in natura wirklich imposanten Queensferry Crossing ausdrucksstarke Bilder zu machen. Wir haben auf die Schnelle keinen schönen passenden Standort gefunden.

In der Realität leuchten die weiß gestrichenen „Seile“ geradezu, fast wie Segel.

Die Railway-Bridge ist einfach eine klassische und zeitlose Schönheit.

Die Kompassnadel weist nach Süden

als wir uns Sonntag frisch gestärkt nach einem Full Scottish Breakfast wieder auf die Räder machen.

Es geht Richtung Inverness und dann mit einem Schlenker durch die Spey-Side. Whiskytrinkern läuft dabei vermutlich das Wasser im Mund zusammen – das Team Five-o-Five besteht in dieser Hinsicht vollständig aus Ignoranten. Wir sind große Schottland-Fans, aber Whisky ist nix für uns. Sorry folks!

Man kommt in Schottland nicht umhin, immer wieder über Destillerien zu stolpern, entlang des Spey ballen sie sich aber besonders stark und auch die Großen der Branche siedeln hier.

Eine Road-Mission entlang des Whisky-Trails ist da natürlich ein Muss und wird daher auch entsprechend absolviert.

Danach geht es durch die Cairngorms auf der A9 (die schon früher Hauptreiseroute ins Hochland war – auch ein Theodor Fontane kam ungefähr über diese Route ins Herz Schottlands) Richtung Perth.

Hier sieht man zwar auch noch Hochebenen und wolkenverhangene Gipfel, aber es geht auch durch viel bewaldetes Gebiet.

Und wenn man offenen Auges durch das Land zieht, findet man am Wegesrand immer wieder Hinweise auf seltsame lokale Riten und Gebräuche.

Hölzerne Sitzgelegenheiten

Verwirrende rituelle Tauschgeschehen

Hinweise auf Beifahrer des Vergessens

Oder bedrohliche schwarze Ritter („Ich spucke dir ins Auge“ /Monthy Pythons Ritter der Kokosnuss)

Da sind wir froh, heil im Hotel angekommen zu sein.

Ganz nach oben

in Schottland ging es am Sonnabend. Da wir die Westküstenroute bereits mehrfach gefahren sind, haben wir einmal die Strecke quer durch die Highlands genommen.

Das bedeutete für gut die Hälfte der Strecke Single File Tracks und wirklich menschenleere Gegend. Dafür Landschaft bis der Arzt kommt.

Extrem weite Ebenen (ganz anders als in Wales, wo alles sehr viel enger wirkt), karge und kahle Gipfel und hinter jedem Gipfel, um den man herumgefahren ist, ein anderer Ausblick.

Der blühende Ginster wechselte sich mit den braunen Heidekrautflächen und Mooren ab.

Irgendwann erreicht man dann die Nordküstenroute, kommt langsam zurück in die Zivilisation und kann dann am nordöstlichen Ende der Welt die beiden Leuchtfeuer an Dunnet Head bzw. Duncansby Head anschauen.

Leider fing es prompt an, richtig zu regnen, als wir dort ankamen, so dass es wieder einmal nichts wurde mit Fotos der berühmten „Stacks“, die am nordöstlichsten Ort der britischen Insel so dramatisch aus dem Meer ragen. Schade!

Von hier aus gibt es dann nur noch den Weg zurück nach Süden.

Nach Norden, Leo!

Mit der Fähre nach Skye



und dann über die Skye-Bridge

nach Eilean Donan Castle. Das (übrigens gar nicht so arg alte … es ist nur wieder aufgebaut worden) Castle ist vielen vielleicht noch aus dem Film „Highlander“ geläufig, oder vielleicht auch als Zentrale des MI6 in Schottland bei James Bond.

Heute war es erneut Schauplatz dramatischer Laien-Ritterkämpfe

Nachdem feststand, dass es nur einen geben kann, konnte die Fahrt weitergehen. Immer Großrichtung Norden.

Die Road-Mission hatte es durchaus in sich. Auf einem Single File Track ging es den Bealach na Ba Pass hinauf. Zum Glück hatten wir einen prima Pacemaker vor uns, der zügig den Weg vorankletterte und durch seine doch eher bullige Gestalt den entgegenkommenden Verkehr rechtzeitig auf seine Passing-Places scheuchte 😁

Da macht es Spaß, hinterher zu kurven und man vergisst fast, wie hoch man sich schon geschraubt hat.

Dem regionalen Supermarkt-Zulieferer ging das aber doch nicht schnell genug, der klemmte fast auf der Anhängerkupplung, bis ihn ein Entgegenkommendes Wohnmobil (die Dinger sind die Pest in Tüten) etwas ausbremste und wir wieder Distanz bekamen.

Auf dem Pass gab es eine kleine Pause und wir begegneten einem engen Freund von Reinhold Messner

Nachdem er wieder verschwunden war, ging es den Pass hinunter bis nach Applecross, das quasi hinter dem Ende der Welt an einer kleinen Bucht liegt.


Über zwar etwas sanfter geschwungene aber immer noch zahlreiche Single File Tracks ging es dann Richtung Ullapool weiter zum nächsten Nachtquartier, dass wir dank fast völligem Fehlen von Handyempfang beinahe nicht gefunden hätten.

Und noch ein kleines Bonmot am Rande:

Teamtreffen No. 2

startete bei noch etwas regnerischem Wetter, es hellte dann aber doch noch auf und der Wettergott hatte ein Einsehen. Ein paar Impressionen

Highland Games:

Und das an einem tollen Strand in Schottland


Entspannen kann man

bei einem solchen Trip eigentlich nie so ganz richtig. Aber der Donnerstag ist mit nicht mal 300 gefahrenen Kilometern ein ruhiger Tag gewesen.
Kein Wunder – es stand das zweite Teamtreffen an. Also nach einem sehr gemütlichen Frühstück los am Loch Lomond entlang gen Highlands.

Als Tagesaufgabe galt es, ein dramatisches Foto in einem Seitental bei Glencoe zu machen, in dem Szenen aus James Bond’s Skyfall gedreht wurden. Also musste unser Teammitglied Leo als Model fungieren, aber er wollte partout nicht dramatisch sein… nun gut, dann eben gemütlich „mein Name ist Bond, Leo Bond“

Durch das etwas regnerische Wetter war es aber auch nicht leicht, Dramatik aufkommen zu lassen.

Kunsthandwerk läuft einem schon sehr viel leichter über den Weg (@ Laura/Kirsten: Gruß an Thomas 😉)

Und in Fort William dann noch etwas denkmaliger

Der Lake-District

könnte genauso gut Shaun-das-Schaf-Land heißen. Die Landschaft ist (von den Seen mal abgesehen) sicher Vorlage für die Stop-Motion-Animationsserie gewesen. Überall hat’s Schafe und ständig begegnet man auf den Straßen Landys mit ihren kompakten Schaftransport-Anhängern 😄. (Das Foto entstand allerdings erst später in Moffat)

Der erste Stopp am Mittwoch war am Coniston Water, dem für seine Geschwindigkeitsrekorde bekannten See im Lake District.

Von dort aus ging es dann weiter Richtung scottish border. In der Nähe von Carlisle mussten wir noch den Hadrianswall „entdecken“,

bevor es dann mit Tankstopp in Moffat

über Gretna (jepp, genau jenes) in die Lowlands ging. In der Nähe von Glasgow haben wir Quartier für die Nacht bezogen.