Für den 4. Tag war eigentlich geplant, dass wir uns bei Volvo in Trondheim die richtigen Dichtungen für die Servolenkung holen, damit wir diese ggf. gegen die Provisorischen austauschen können, falls die leider immer noch vorhandene leichte Leckage wieder schlimmer würde.
Aber wir hatten den Plan ohne den und die Fa. Volvo gemacht…
Denn schon auf dem Weg nach Trondheim teilte uns der Schwede unmissverständlich mit, dass die Servolenkung keineswegs halbwegs gut wieder funktioniert, so dass wir mit tropfender Leitung bei Volvo auf den Hof fuhren.
Einen Termin für eine Reparatur hätte man uns erst in einigen Tagen geben können, weil alles ausgebucht war. Und von den zwei Dichtungen war auch nur noch eine vorrätig. Allerdings gab es die zweite noch im Schwesterbetrieb, 40 km weiter in Orkanger.
Wir also vorsichtig dorthin geschippert, das reservierte Teil dort abgeholt (nein, leider könne man auch dort frühestens eine Reparatur in ein paar Tagen durchführen) und Kontakt mit dem Rescue-Team aufgenommen.
Plan B war, die Original-O-Ringe einzusetzen und dann hoffentlich weiterfahren zu können.
Dummerweise stellten sich die O-Ringe als falsch heraus… zumindest nicht passend für unsere Leitung, obwohl sie lt. Fahrzeugschein da verbaut sein sollte. Jetzt war guter Rat echt teuer und div zusammengesteckte Köpfe (Rescue-Team, Fa Volvo und wir selber) kamen nicht recht weiter.
Schließlich kam Katha von Rescue-Team auf die Idee, einmal bei Hardy (Rescue-Team der parallel stattfindenden Baltic Sea Circle Rallye) anzufragen, ob er vielleicht noch eine Idee hätte.
Es stellte sich zu unseren Glück heraus, dass sie nur ein paar Minuten von uns entfernt waren und so standen kurz darauf gleich zwei Rettungsteams beim auf einem Schottergrundstück unweit der Fa Volvo aufgebockten Schweden.



Nach längerem Hin- und her und div Versuchen mit „Standard O-Ringen“ aus dem Baumarkt bemerkten die beiden Mechanikusse dann, dass gar nicht die Dichtungen das eigentliche Problem waren, sondern dass ein feiner Haarriß unterhalb derselben bestand. Also erneute Debatte, was getan werden konnte. Leitung tauschen entfiel, da niemand sagen konnte, welches Teil de facto verbaut war.
Tja und dann holte Hardy die Flex raus …
Long story little shorter: Leitung rausgesägt, mit Kaltlot (sorry, laienhafter Terminus) den Riß verklebt, zur Verstärkung eine Unterlegscheibe dahinter mit verklebt und die Leitung mit einer Hochdruckverschraubung wieder verbunden.
Am frühen Nachmittag konnten wir die Fahrt fortsetzen, wobei wir ehrlich gesagt immer noch ein mulmiges Gefühl hatten. Andererseits: ob der ADAC unser Auto in Orkanger oder sonstwo in Norwegen abholen müsste, ist doch eigentlich auch egal, oder?
Wir sind also wieder auf der Bahn und schicken in Abständen Stoßgebete gen Himmel, dass alles hält.
Und sorry für das viele Tech-Gebabbel, wir hoffen, es kommt nicht wieder vor.