Heute galt es, den See Aursunden zu finden und gemeinsam mit wenigstens zwei weiteren Teams die weit in den See hineinragende Halbinsel zu umrunden.
Die Mit-Konvoiler waren schnell gefunden und ab ging es auf eine schotterige Piste. Wir machten „Jagd auf roter Oktober“
Danach ging es weiter über erste Höhenlagen. Frisch war es die ganze Zeit schon mit nur 8 Grad. Und wir bekamen sogar reichlich Schnee zu Gesicht. Die Landschaft wirkte etwas surreal und der heftige Wind war eiskalt.
da es schon etwas später am Tag war, sind wir nur noch bis ca 75 km vor Karlsbad gekommen und haben in Åmål Quartier gefunden. Eine kleine Hauptstadt der Autoposer, wie sich herausstellte, aber die Stadt hat das Problem elegant gelöst und den ganzen (sehr netten) Zentrumsbereich kurzerhand nachts zur autofreien Zone erklärt. Das garantiert Nachtruhe ☺️.
Im Hotel sahen wir dann unseren ersten realen Elch – nur war der leider schon ne ganze Weile in den ewigen Jagdgründen…
Am nächsten Morgen ging es dann früh wieder auf die Piste, da am Abend ja schon das erste Teamtreffen in Norwegen angesagt war. Also ging es quer durch eine schwedische Landschaft, die in weiten Teilen an den malerischem Lake District in GB erinnerte.
Gegen Mittag kurz vor der Grenze nochmal vollgetankt (ist in N deutlich teurer als in S) und dann waren wir ziemlich plötzlich schon in Norwegen, ohne dass wir von irgend einer Grenze etwas bemerkt hatten.
Allerdings veränderte sich die Landschaft von malerischem Lake District langsam in Richtung Tundra.
Große Flächen des moorigen mit Birken bestandenen Bodens waren mit Flechten bewachsen – Winterfutter für die Elche, von denen wir dann im Lauf des Nachmittags tatsächlich ein wirkliches und echtes und lebendiges Exemplar in ca 200 m Entfernung die Straße kreuzen sahen. Imposant und gemächlich. Leider doch zu schnell für ein Foto. Trotzdem waren wir froh, dass er weit genug weg war.
Btw: das ist dann hier ja eine gute Gelegenheit, Euch mal unser drittes Teammitglied vorzustellen. Mit von der Partie ist nämlich noch Elke
Später haben wir auch noch etliche Rentiere u gesucht bekommen (durchaus gefährlich nahe), durch ihre Fellfarbe verschmelzen sie nahezu perfekt mit der Umgebung.
Tag 2 begann mit einem überaus liebevoll angerichteten Frühstück, das keine Wünsche offen ließ.
Dann startete die geheime Mission des Tages: finde die von SAC versteckte Schatzkiste in der Nähe eines Leuchtturms , der gegenüber einer Nuklearanlage gelegen ist.
Okay, die Lage des Leuchtturms war relativ schnell gefunden und natürlich liegt alles wieder am Ar…m der Welt. Nach schier endlosen Windungen unzähliger Kreisel (gabs hier auch ne EU-Förderung für die Dinger?) gab der Schwede, der aus Belgien kam, seltsame Geräusche von sich, die immer heftiger wurden, bis dann schließlich sprichwörtlich kurz vor dem Zieleinlauf auf den Parkplatz die Servolenkung versagte.
Es kam wie es kommen musste: Motorhaube auf (das ist für alle Schrauberherzen wie Nektar für die Bienen) und schon fanden sich etliche Teams ein, um tatkräftig zu unterstützen. Das ist echter Teamspirit: Ich kenn‘ Dich nicht, aber ich helf dir trotzdem!
Long story short: ein Dichtring an einer Servoleitung hatte sich nach nur 21 Jahren Dienst selbsttätig in den Ruhestand verabschiedet und das zeitliche gesegnet. Wer das Prinzip der O-Ringe kennt, weiß jetzt: das gibt Sauerei.
Leider muss ein Original-Volvo-Teil dafür her, da das am Wochenende aber nicht zu bekommen war, wurde improvisiert. Hoffentlich hält das, bis Zuhause Ersatz möglich ist 🤞🤞🤞
Da sich das ganze schier endlos in die Länge zog (wenn man selbst nichts tun kann zieht sich die Länge noch länger) musste wenigstens die Secret Mission noch gelöst werden. Find the treasure
Und der Leuchtturm war auch wieder ein niedlicher – in traumhafter Lage.
und endlich endlich endlich konnte es am Nachmittag weitergehen in Richtung Värmland.
Zeitig am Freitag ging es los, in Basthorst das Roadbook abholen, kurz durchgehen und dann war auch schon Briefing und Startschuss.
Da die heutigen Aufgaben im Süden Schwedens lagen, ging es erst einmal zur Fähre Puttgarden- Rødby. Wir hatten Glück und sind gut durchgekommen, so dass wir sogar zwei Fähren früher einchecken konnten. Nach einer knappen dreiviertel Stunde sind wir dann schon in Rødby wieder von Bord gekegelt und direkt weiter Richtung Kopenhagen und Malmö.
Bei einem kurzen Zwischen Stopp an einem windigen Kite-Spot haben wir die benötigten Utensilien für die Wikingertaufe in Schweden (Roadbookaufgabe des Tages) zusammen gesammelt und weiter ging es um Kopenhagen herum über die Ôresundbrücke, an Malmö ebenfalls vorbei bis hoch nach Helsingborg.
Dort haben wir uns für die heutige Road-Mission in die Büsche geschlagen um zu einem schönen Naturreservat zu gelangen.
Durch einen malerischen Wald ging es auf verschlungenen Wegen bis an die Spitze der Halbinsel, wo ein kleiner Leuchtturm seinen Dienst in grandioser Umgebung tut.
Danach war die Wikingertaufe dran, die an einem ziemlich skurrilen Ort stattfand. Es gibt wohl auch in Schweden so etwas wie eine Area 51, in der bereits zu Zeiten der alten Wikinger seltsame Begegnungen der außerirdischen Art stattgefunden haben sollen. Und im 20. Jahrhundert hat die Gegend wohl noch einmal in diesem Zusammenhang von sich reden machen. Grund genug, dort mitten in einem Dünenwald ein UFO-Denkmal aufzustellen. Was Obelix dazu gesagt hätte, ist wohl klar 🙄😁.
Also ein passender Ort für eine ebenso skurrile „Tradition“. Man umrundet das UFO-Denkmal mit einigen symbolischen Gaben vom bisherigen Weg und bringt diese dann als Opfer dar. Das soll für eine glückliche Reise sorgen. Was tut man nicht alles fürs Roadbook. Und solange wir nicht auf Wiking gehen müssen , ist alles okay .
Nach einem langen Tag haben wir dann kurz vor Ende der Welt Quartier gefunden, keine 500m von einer schönen Strandbucht entfernt in einem typischen schwedischen „Bullerbü“-Ferienappartement. Sogar nett bewirtet wurden wir noch. Ein charmanter Ausklang des Tages.
Hier sagen sich Fuchs und Hase Gute Nacht… der Hase ist schon da… (okay okay, ja, es ist ein Kaninchen; aber es passte so gut 😊).
Von Newcastle aus ging es dann für den Peugeot in den Bauch der doch schon ganz schön großen Fähre (puh platzängstigend).
Noch ein paar Rundblicke von der Fähre aus
und zugucken, wie viele der anderen Teams ebenfalls mit ihren Fahrzeugen im Inneren der King Seaways (die übrigens früher mal Nils Holgerson geheißen hat) verschwanden.
Abends gab es dann die große Siegerehrung mit kleiner Fete in einer der Bord-Bars (Sieger ist eines der Teams aus den NL geworden mit einem Volvo 240GL Bj. 1988 , sehr nette „Jungs“, die sich wirklich ins Zeug gelegt hatten). Bekanntgegeben wurden auch nur die ersten drei Plätze, es gibt also kein weiteres Ranking dahinter. Aber gewonnen hat bei dieser Rallye wirklich jeder, es war ein richtig schöner Teamgeist überall zu spüren. Und wie die Veranstalter versicherten, lagen auch viele Teams sehr nah beieinander in der Wertung.
Nach einer sehr ruhigen Überfahrt (also ruhige See 😁) grüßten dann morgens die ersten Offshore-Windparks
bevor wir dann in Ijmuiden wieder aus der Fähre ausgespuckt wurden. Noch ein letzter Blick und Gruß an mitreisende Teams
da kommt dann schon ein bisschen Wehmut auf…
Aber dann ab auf die Strecke und Asphalt abspulen durch die Dutch Mountains dem Wahren Norden entgegen.
Am frühen Abend begrüßt uns dann unser Dorf
und der 505 darf jetzt nach 7013 km in 16 Tagen mit einem Durchschnittsverbrauch von bummelig 6,5l endlich richtig durchschnaufen und Pause machen, bevor es zum weiteren „Aufhübschen“ für das H-Kennzeichen wieder in die Restaurationswerkstatt geht.
Wegen der vielen km haben wir übrigens kein wirklich schlechtes Gewissen, da wir durch generöse Homeoffice-Regelungen des „Sesselpupsers“ des Teams in den letzten Jahren wirklich ganz dick km einsparen konnten und locker immer noch weit unter unseren sonst üblichen Jahreskilometerzahlen bleiben.
Allen Spendern, die unsere Spendenchallenge so toll unterstützt haben an dieser Stelle nochmal ein ganz ganz dickes Dankeschön!!!
Eure Spenden kommen Projekten für Viva con Agua zugute, die weltweit dafür sorgen, dass Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser erhalten. 😘
Der Peugeot 505 freut sich, dass ihr ihn so nett auf seiner Reise begleitet habt und hofft, dass ihr bei der Lektüre ebenso Spaß an unserer Reise hattet, wie wir.
Liebe Grüße von Team Five-O-Five: Marc, Martina, Leo und der Peugeot 505. Habt eine gute Zeit und vielleicht bis zur nächsten Reise! ♥️
haben wir dann in Roslin (ja, das mit der Chapel) verbracht. Sehr ruhig dort. Für einen Besuch der Chapel war es schon zu spät, aber wir hatten sie schon bei unserer letzten Tour sehr ausgiebig besucht, so dass wir uns mit unserem Guesthouse und dem „The original Roslin-Inn“ begnügt haben.
Einerseits hätte uns schon interessiert, ob es William, the Chapel-cat noch gibt, anderseits war er damals schon betagt, so dass wir diese Frage dann lieber nicht gestellt haben, um keine traurige Antwort zu bekommen.
Hier nochmal Archivfotos von William und Chapel
Abends haben wir gemütlich im Inn gesessen und wieder einmal festgestellt, dass insbesondere die schottische Küche inzwischen sehr viel kreativer geworden ist. Hier gab es z.B. sehr lecker Pasta mit Käsesoße und Haggis (ja, wir mögen ihn gern, auch Haggis ist nicht mehr mit dem zu vergleichen, was man hier vor 30 Jahren serviert hat).
Unterwegs haben wir (neben den Klassikern Fish&Chips und Burgers) die „Nationalgerichte“ in immer wieder anderen Zusammenstellungen kennengelernt. Sei es als „Full-scottish-breakfast-Burger“ oder als Haggis-Pizza oder eben das schon erwähnte Pastagericht und noch einiges anderes. Das hat uns sehr gefallen.
Von Roslin aus ging es dann am nächsten Morgen bei strahlendem Sonnenschein Richtung Ziellinie, Newcastle und Fähre.
Der Rallye-Teil ist jetzt geschafft, auf die Auswertung müssen wir noch etwas warten, aber da wir einen relativ eigenen Kurs gefahren sind (vieles kannten wir von der letzten Rallye oder unseren eigenen Reisen nach Schottland), rechnen wir nicht mit einem der vorderen Plätze. Dafür gab es ein paar eifrige „Newbies“, die sich mit Feuereifer auf die Aufgaben gestürzt haben 😄.
Gewonnen haben wir viele viele tolle Eindrücke. Das darf jetzt erstmal „sacken“ und die nächste Zeit werden wir sicher intensiv nochmal alle Bilder und Ereignisse durchgehen.
ist für sich schon mehr als nur eine Reise wert. Wir hatten nur wenig Zeit und konnten nur ein paar Impressionen einfangen.
Man tut gut daran, nicht mit dem Auto in die Stadt zu fahren. Es gibt für relativ kleines Geld Tagestickets z.B. für die Lothian-Buslinie, mit denen man gut durch die Stadt kommt.
Man sollte sich auf eine quirlige, enge und laute Stadt einstellen. Dagegen kommt uns Hamburg (außer vielleicht am Hafengeburtstag) vor wie ein verschlafenes Dorf (sorry, liebe Hamburger).
Die heutige Aufgabe führte uns auf den Calton Hill, von wo aus man grandiose Ausblicke über die ganze Stadt hat.
(wie jetzt? jetzt schon?) führt uns von Blairgowrie über Dundee nach Edinburgh. Dort galt es, über eine Forth-Bridge in die Stadt zu fahren und dafür war das sonst für die Tour geltende Autobahntabu aufgehoben.
Drei Brücken führen über den Forth – die alte Eisenbahnbrücke als wohl bekanntestes und markantestes Bauwerk; die 1964 in Dienst gestellte Forth Road Bridge, die jetzt nur noch für Busse, Taxen, Radler und Fußgänger freigeben ist und die neue Queenferry Crossing , die 2017 freigegeben wurde.
Jede Brücke für sich ist ein Superlativ in ihrer Zeit gewesen. Beeindruckend sind alle drei. Leider ist es nicht ganz so einfach, gerade von der in natura wirklich imposanten Queensferry Crossing ausdrucksstarke Bilder zu machen. Wir haben auf die Schnelle keinen schönen passenden Standort gefunden.
In der Realität leuchten die weiß gestrichenen „Seile“ geradezu, fast wie Segel.
Die Railway-Bridge ist einfach eine klassische und zeitlose Schönheit.